Peter H. Schmitt | Mediation Coaching Training

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Durch Selbstempathie zu nachhaltigen Entscheidungen.

Seit April 2020 bin ich freudiger Besitzer eines Reisemobiles: Ein Summit 600 plus der Firma Pössl. Wie es dazu kam und wie ich durch Selbstempathie zu einer nachhaltigen Entscheidung kam, erzähle ich hier in diesem Artikel.

Ich liebe es zu verreisen. Einerseits um mich zu erholen und gleichzeitig die Menschen und Kulturen ihrer Länder kennenzulernen. Kambodscha, Kuba, China, Nordamerika erkundete ich in den vergangenen Jahren. Doch es müssen ja nicht immer Fernreisen sein, um mein Bedürfnis nach Erholung und Entdeckung zu stillen. Auch die Wochenenden geraten dabei immer stärker in den Fokus, um dem alltäglichen zu entfliehen. Allein der Gedanke spontan irgendwo hinfahren zu können ohne zuvor ein Zimmer buchen zu müssen, erschien mir zunehmend verlockend.

Erste Informationen.

Es ist mir wichtig informierte Entscheidungen zu treffen. Ich brauchte Klarheit. Deshalb besuchte ich mit meiner Partnerin Anfang September 2019 den Caravan Salon in Düsseldorf. Dort vermutete ich eine ausreichend guten Überblick zu bekommen, was es gerade am Markt gibt und worauf beim Kauf zu achten ist. Im Zickzack durchforsteten wir die Hallen auf dem Ausstellungsgelände und waren verzückt von der Auswahl. Besonders beeindruckten mich die Luxusmobile, in der Größe eines Schulbusses mit kleiner Garage für einen Smart. Wobei diese aufgrund mangelnder Alltagstauglichkeit und auch wegen des höheren 6-stelligen Preises überhaupt nicht in Frage kämen. Nachdem wir in mindestens 20 Reisemobilen unterschiedlicher Hersteller gesessen und mit einigen Verkaufsberatern geredet hatten, verstanden wir den Unterschied zwischen Integrierten, Teilintegrierten, Kastenwagen und Expeditionsmobilen.

Die Tendenz war klar. Zu klein sollte das Reisemobil nicht sein. Ich wollte zumindest darin stehen können, eine kleine Küche mit Kühlschrank, Dusche und Toilette sollten auch vorhanden sein. So fiel die Wahl auf einen Kastenwagen mit ca. 6m Länge. Der Vorteil des Kastenwagens im Vergleich zu einem Teilintegrierten erschien mir u.a. in den Hecktüren und der großen seitliche Schiebetür. Außerdem stellte ich mir vor, dass er eher flexible auch für andere Zwecke als Urlaub wie z.B. bei Umzügen verwendet werden könnte.

Das Angebot.

Mit ausreichend Informationen versorgt, ließ ich die Eindrücke erst einmal sacken. Bereits wenige Tage nach dem Messebesuch war klar, dass ich mir vermutlich ein Reisemobil der Marke Pössl anschaffen werde, da ich nach all den Informationen Erfahrung und Qualität mit dieser Marke verbinde. Ich sucht mir einen Händler in meiner Nähe und ließ mir dort nochmals detailliert die Unterschiede der einzelnen Modelle erklären und welches Zubehör empfehlenswert ist. Ich entschied mir sofort für eine Zusatzbatterie und ein Solarpanel, um größtmögliche Flexibilität und Unabhängigkeit sicherzustellen. Über Farbe der Lackierung, Holzdekor und Art der Sitzbezüge beriet ich mich mit meiner Partnerin, da es mir ebenso wichtig ist, dass sie sich bei gemeinsamen Urlauben ebenfalls im Reisemobil wohlfühlt.

Nachdem Modellvariante, Austattung und Zubehör geklärt waren erhielt ich vom Händler ein Angebot. Zudem hieß es, dass die Lieferzeit meines Wunschmodells ca. neun Monate betragen wird.

Die Entscheidung durch Kosten und Nutzen.

Zahlen, Daten und Fakten auf dem Tisch und ich durfte mich entscheiden, ob ich bestellen möchte oder eben nicht. Wie ich das Reisemobil finanzieren könnte war ebenfalls geklärt und es lag nun an mir. Bestellen oder Nicht-Bestellen das war hier die Frage.

Eine Möglichkeit der Entscheidungsfindung wäre eine Kosten-/Nutzenrechnung gewesen aus der sich folgenden Fragestellungen ergaben:

  • Wie häufig werde ich das Reisemobil im Jahr beruflich und privat nutzen?
  • Wie hoch wäre die jährliche Abschreibung und wie hoch die laufenden Kosten?
  • Wann hätte sich das Reisemobil amortisiert?
  • Welche Alternativen gäbe es wie z.B. jedes Mal im Bedarfsfall ein Reisemobil zu mieten?

Da die qualitativen Merkmale wie Spaß, Freizeitwert, Flexibilität quantitativ, also in Geldwert, für mich nicht zu beziffern waren, wählte ich einen anderen Ansatz.

Die Entscheidung durch Selbsteinfühlung.

Ich stellte mir vor ich hätte bereits das Reisemobil. Dabei stellte sich ein freudiges, fröhliches Gefühl ein. Beim Gedanken an die Vertragsunterschrift spürte ich jedoch einen geringen Widerstand, den ich auf mangelnde Klarheit zurückführte. Um zu einer Entscheidung zu kommen, lenkte ich den Fokus auf die Bedürfnisse, die mir das Reisemobil erfüllen würde.

Es gibt mir Schutz und Sicherheit. Bei einem Verlust meiner Wohnung hätte ich immer noch ein Dach über dem Kopf, das mir zusätzlich Sicherheit gibt. Die Erfahrung glücklich zu sein und mit minimalem Gepäck zu reisen, kannte ich von meiner Pilgerreise auf dem Jakobsweg. Minimalistisches und auch nachhaltiges Reisen entspricht meinen Werten. Größtmögliche Flexibilität und Unabhängigkeit von verbindlichen Reisebuchungen kommt mir ebenfalls sehr entgegen. Der Gedanke an ortsunabhängiges Arbeiten, das Verbinden von Reisen und Beruf ist für mich Inspiration und birgt Entwicklungspotential.

Die Vorstellung im Reisemobil zu Entspannen, bereits auf dem Weg zum Urlaubsort zu entspannen erfüllt mir ebenso mein Bedürfnis nach Freiheit, Autonomie und Unabhängigkeit. Mein Vater wäre zu seinen Lebzeiten gerne mit einem Reisemobil gereist. Die Vorstellung so zu reisen wie es sich mein Vater für sich gewünscht hätte, führt mich zu einen anderen Qualität der Verbindung zu meinem Vater. Meine Mutter fuhr ein paar Jahre nach dem Tod meines Vaters mit ihrem neuen Partner im Reisemobil kreuz und quer durch Deutschland und Europa und als ich sie in den Entscheidungsprozess einbezog, ergab sich neuer Gesprächsstoff, der auch die Verbindung zu meiner Mutter vertiefte.

Nachdem ich erkannte, welche Bedürfnisse ich mir durch die Anschaffung erfüllen würde, war die Entscheidung für mich so klar, dass ich die Bitte an mich richtete zu bestellen.

Fazit und Rückblick

Seit einem knappen halben Jahr fahre ich mit dem Reisemobil durch die Gegend und habe die Anschaffung noch kein bisschen bereut, denn meine erwarteten Bedürfnisse sind erfüllt. Darüber hinaus war das eigene Reisemobil für mich die beste Strategie, um in der Corona-Pandemie meine Gesundheit auch im Urlaub vor Ansteckung zu schützen.

Ich freue mich heute, dass ich durch Selbstempathie die Entscheidung so klar und mit vollem Herzen treffen konnte. Hätte ich die Entscheidung auf Grundlage der Kosten und Nutzenbetrachtung getroffen, hätte ich die Anschaffung vielleicht nicht getroffen und einige Bedürfnisse hätten andere Strategien zur Erfüllung gebraucht.

Wenn Du den Prozess der Selbsteinfühlung erlernen oder vertiefen möchtest, dann wird doch mal einen Blick auf meine Angebote zu Trainings und Übungsgruppen. Ist etwas für Dich dabei?

Wie triffst Du Deine Entscheidungen? Spürst Du auch rein welche Bedürfnisse dadurch erfüllt werden? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar dazu.

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